Meister vom Stuhl: Unterschied zwischen den Versionen
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Der MvSt. wird üblicherweise von den | Der MvSt. wird üblicherweise von den [[Brüder]]n der [[Loge]] gewählt. Die Dauer der Amtszeit wird unterschiedlich gehandhabt. Kontinentaleuropäisch sind 1 bis 3 Jahre üblich. Im angelsächsischen Raum wechselt der Meister vom Stuhl i.d.R. jährlich. In beiden Fällen sind ggf. Wiederwahlen erlaubt. | ||
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In Kontinentaleuropa wird dem MvSt. häufig noch ein weiterer, gewählter [[Beamter]] zur Seite gestellt, ein sogenannter 'zugeordneter Meister vom Stuhl' (zug. MvSt). Der zug. MvSt. ist sein Stellvertreter und sollte dieser verhindert sein, obliegt es dem zug. MvSt Treffen, auch [[Tempelarbeit]]en, einzuberufen und zu leiten. | |||
Oft handelt es sich beim zug. MvSt um einen erfahrenen [[Bruder]], der dem MvSt beratend zur Seite steht. Daher sind zug. MvSt. oft gediente Altstuhlmeister. | |||
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Ein ehemaliger MvSt. darf den Titel 'Altstuhlmeister' tragen und erhält in manchen [[Loge]]n besondere Rechte. Als Erkennungszeichen darf er ein spezielles [[Abzeichen]] tragen: Ein [[Winkel]]maß mit einem [[Pythagoras|Pythagoreischen Tripel]]. | |||
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Das Symbol des [[Winkel]]maßes ist das primäre [[Abzeichen|Erkennungszeichen]] des MvSt. Es hängt ihm an einem Band auf der Brust. Oft wird der MvSt. zusätzlich mit einem [[Hammer]], als Zeichen der Autorität seines [[Amt]]es dargestellt. | |||
[[Bild:Wichard Lange 1873 von Friedrich Wilhelm Graupenstein (Ausschnitt).jpg|250px|thumb|MvSt mit [[Beamten-Abzeichen]] (Portrait von [[Friedrich Wilhelm Graupenstein]], ca. 1873)]] | |||
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Der Titel '[[Meister]]' bezog sich daher auf den Vorsitzenden der Werkstätte, gar einer [[Bauhütte]]. Ein 'Meister', als Vorsitzender, brauchte also keinen zusätzliche Identifikation, um als Vorsitzender erkannt zu werden. Der Zusatz "vom Stuhl" kam erst später hinzu, um beide Formen des Meisters zu trennen. Der Zusatz stammt vermutlich vom englischen "Chairman" (Vorsitzender bzw. Stuhl-Inhaber). | |||
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In der [[GLLvD|Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland ('Freimaurerorden')]] trägt der vorsitzende MvSt | In der [[GLLvD|Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland ('Freimaurerorden')]] trägt der vorsitzende MvSt den Titel 'Logenmeister'. Er wird i.d.R. für eine Amtszeit von 3 Jahren gewählt und kann höchstens zweimal wiedergewählt werden. | ||
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Die Abzeichen der Würde des Meister vom Stuhl sind der erste Hammer der Loge und das [[Winkelmaß]], das er an einem Bande auf der Brust trägt. In den meisten angelsächsischen | Die Abzeichen der Würde des Meister vom Stuhl sind der erste [[Hammer]] der [[Loge]] und das [[Winkelmaß]], das er an einem Bande auf der Brust trägt. In den meisten angelsächsischen [[Loge]]n wechselt der Meister vom Stuhl alljährlich; gelegentlich wird der Abtretende nach der ersten Amtsperiode auf ein weiteres Jahr gewählt. In [[England]] ist ein längeres kontinuierliches Wirken durch mehr als zwei Jahre nicht möglich. Anders auf dem europäischen Kontinent, wo mit wenigen Ausnahmen auch jedes Jahr gewählt wird, eine dreijährige Meisterschaft aber manchenorts gleichsam als Norm gilt. Nicht selten führen aber bewährte Stuhlmeister auch jahrzehntelang den [[Hammer]]. In [[Schweden]] (vergl. 11. Kapitel der Allgemeinen Gesetze der [[Große Landesloge von Schweden|Großen Landesloge von Schweden]) wird der Wortführende Meister vom Stuhl auf Lebenszeit bestellt. | ||
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*[[Logenmeister-Portraits]] | *[[Logenmeister-Portraits]] | ||
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Aktuelle Version vom 7. Dezember 2025, 10:39 Uhr
Quelle/Autor: Philipp Gerlach
Als Meister vom Stuhl (MvSt., auch Stuhl- bzw. Logenmeister) wird der gewählte Vorsitzende einer Freimaurerloge bezeichnet.
Funktion und Rolle
Der MvSt. beruft freimaurerische Treffen ein und leitet diese. Darunter auch Tempelarbeiten, bei denen der MvSt den ersten Hammer der Loge führt und seinen Sitzplatz im Osten einnimmt.
Wahl und Amtszeit
Der MvSt. wird üblicherweise von den Brüdern der Loge gewählt. Die Dauer der Amtszeit wird unterschiedlich gehandhabt. Kontinentaleuropäisch sind 1 bis 3 Jahre üblich. Im angelsächsischen Raum wechselt der Meister vom Stuhl i.d.R. jährlich. In beiden Fällen sind ggf. Wiederwahlen erlaubt.
Zugeordneter MvSt.
In Kontinentaleuropa wird dem MvSt. häufig noch ein weiterer, gewählter Beamter zur Seite gestellt, ein sogenannter 'zugeordneter Meister vom Stuhl' (zug. MvSt). Der zug. MvSt. ist sein Stellvertreter und sollte dieser verhindert sein, obliegt es dem zug. MvSt Treffen, auch Tempelarbeiten, einzuberufen und zu leiten. Oft handelt es sich beim zug. MvSt um einen erfahrenen Bruder, der dem MvSt beratend zur Seite steht. Daher sind zug. MvSt. oft gediente Altstuhlmeister.
Altstuhlmeister
Ein ehemaliger MvSt. darf den Titel 'Altstuhlmeister' tragen und erhält in manchen Logen besondere Rechte. Als Erkennungszeichen darf er ein spezielles Abzeichen tragen: Ein Winkelmaß mit einem Pythagoreischen Tripel.
Abzeichen
Das Symbol des Winkelmaßes ist das primäre Erkennungszeichen des MvSt. Es hängt ihm an einem Band auf der Brust. Oft wird der MvSt. zusätzlich mit einem Hammer, als Zeichen der Autorität seines Amtes dargestellt.
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Herkunft des Titels
In der frühen operativen wie spekulativen Maurerei gab es nur zwei Grade: Lehrling ('entered apprentice') und Geselle ('fellow craft'). Der Meistergrad kam erst später hinzu.
Der Titel 'Meister' bezog sich daher auf den Vorsitzenden der Werkstätte, gar einer Bauhütte. Ein 'Meister', als Vorsitzender, brauchte also keinen zusätzliche Identifikation, um als Vorsitzender erkannt zu werden. Der Zusatz "vom Stuhl" kam erst später hinzu, um beide Formen des Meisters zu trennen. Der Zusatz stammt vermutlich vom englischen "Chairman" (Vorsitzender bzw. Stuhl-Inhaber).
Besonderheiten in der GLLvD
In der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland ('Freimaurerorden') trägt der vorsitzende MvSt den Titel 'Logenmeister'. Er wird i.d.R. für eine Amtszeit von 3 Jahren gewählt und kann höchstens zweimal wiedergewählt werden.
Aus dem Internationalen Freimaurerlexikon
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
(engl. Master, frz. Vénerable [Maître en chaire kommt nur selten vor]), der Vorsitzende der Loge, in der Symbolik der Freimaurerei eines der "drei kleinen Lichter" der Loge, ordnet die Arbeiten an und leitet diese. Sein Sitz befindet sich im Osten, von ihm soll das geistige Licht ausstrahlen. In manchen Ritualen ist der Meister vom Stuhl auch "Sinnbild des Geistes und Willens, der alles, was da ist, lenken und leiten sollte" (Marbach).
Die Abzeichen der Würde des Meister vom Stuhl sind der erste Hammer der Loge und das Winkelmaß, das er an einem Bande auf der Brust trägt. In den meisten angelsächsischen Logen wechselt der Meister vom Stuhl alljährlich; gelegentlich wird der Abtretende nach der ersten Amtsperiode auf ein weiteres Jahr gewählt. In England ist ein längeres kontinuierliches Wirken durch mehr als zwei Jahre nicht möglich. Anders auf dem europäischen Kontinent, wo mit wenigen Ausnahmen auch jedes Jahr gewählt wird, eine dreijährige Meisterschaft aber manchenorts gleichsam als Norm gilt. Nicht selten führen aber bewährte Stuhlmeister auch jahrzehntelang den Hammer. In Schweden (vergl. 11. Kapitel der Allgemeinen Gesetze der [[Große Landesloge von Schweden|Großen Landesloge von Schweden]) wird der Wortführende Meister vom Stuhl auf Lebenszeit bestellt.
