Knotensäulen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Knotensäule in Oberstreu und die Knotensäulen
im deutschsprachigen Raum im europäischen
Kontext ==
Zu den geheimnisvollsten Flurdenkmälern
im ländlichen Unterfranken
gehört der „Knoten säulen-Bildstock"
am Ortsrand von Oberstreu. In ersten
volkskundlichen Beschreibungen der
1970er Jahre werden eine romanische
Säule mit zweifacher Verknotung, ein
1448 datiertes gotisches Mittelteil und
ein Gehäusedach von 1597 genannt. ( 1)
Drei weitere interessante Mitteilungen
sind inzwischen dazugekommen. Zum
einen erwähnt eine ganz Franken erfassende
Veröffentlichung des Jahres
1970 von Josef Dünninger und Bernhard
Schemmel, die ebenfalls den Aufbau des
Bildstocks aus drei unterschiedlichen
Zeiten betont, eine Urkunde, die 1796
bei einer Versetzung des Denkmals im
Gehäuse gefunden wurde. Diese Schrift
sei vom damaligen Schultheißen beiseite
geschafft worden und seitdem nie mehr
wieder aufgetaucht.( 2)
Schon 1879 hat Michael Müller in
seiner Dokumentation über den „Bezirk
Mellrichstadt" eine Dorfordnung aus
der Zeit des Fürstbischofs Julius Echter
zitiert, die dem Bildstock eine Rechtsfunktion
zuwies: „ Wann ein Fremder im
Gehültz Holz kauft, oder sonsten darinnen
holt, derselbe solle zuvor und ehe er
anheims fehret, mit solcher Fuhr Holtz
um den heyligen Stock vorm Oebernthor
fahren: von wem aber solches unterlaßen
wird, der solle um 1 fl. verfallen sein."<3)
Und 1999 veröffentlicht Reinhold Albert
seine These zum in Oberstreu häufig gewählten
Namen „Franzosenbildstock":
Im Zusammenhang mit den napoleonischen
Befreiungskriegen hätten marodierende
französische Truppen auch das
Gebiet um Neustadt an der Saale besetzt,
wobei es zur Ermordung des Neustädter
Arztes Ignaz Reder gekommen sei. <4)
Von Wissenschaftlern wie Heimatpflegern
wird der Bildstock Oberstreu in den
letzten Jahrzehnten also immer wieder
erwähnt - der wahre Grund seiner Setzung
und das Herkommen seiner Einzelteile
aus fast 500 Jahre sind jedoch nie
schlüssig aufgeklärt worden.
Seit 2007 ergibt sich hierzu wieder ein
neuer Aspekt. Herbert Streit berichtet
in seiner Chronik „Oberstreu. Ein Dorf
in Franken" von einer Untersuchung
des Denkmals durch einen ausgebildeten
Steinbildhauer. ( 5 ) Danach sind
Knotensäule und auf die Kapitelle der
vier Säulen gesetztes Bildstockgehäuse
ein Monolith. Streit nimmt an, dass der
Steinmetz im Auftrag des Stifters 1448
noch einmal bewusst die alte, aus romanischer
Zeit wohlbekannte Form der
Knotensäule gewählt hat und Schaft und
aufgesetztes Gehäuse als Einheit schuf.
Diese Konstruktion habe wahrscheinlich
aus gleicher Zeit einen Deckel getragen,


== Bitte um Mithilfe ==
== Bitte um Mithilfe ==

Version vom 12. Dezember 2011, 13:23 Uhr

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== Die Knotensäule in Oberstreu und die Knotensäulen im deutschsprachigen Raum im europäischen Kontext ==

Zu den geheimnisvollsten Flurdenkmälern im ländlichen Unterfranken gehört der „Knoten säulen-Bildstock" am Ortsrand von Oberstreu. In ersten volkskundlichen Beschreibungen der 1970er Jahre werden eine romanische Säule mit zweifacher Verknotung, ein 1448 datiertes gotisches Mittelteil und ein Gehäusedach von 1597 genannt. ( 1) Drei weitere interessante Mitteilungen sind inzwischen dazugekommen. Zum einen erwähnt eine ganz Franken erfassende Veröffentlichung des Jahres 1970 von Josef Dünninger und Bernhard Schemmel, die ebenfalls den Aufbau des Bildstocks aus drei unterschiedlichen Zeiten betont, eine Urkunde, die 1796 bei einer Versetzung des Denkmals im Gehäuse gefunden wurde. Diese Schrift sei vom damaligen Schultheißen beiseite geschafft worden und seitdem nie mehr wieder aufgetaucht.( 2) Schon 1879 hat Michael Müller in seiner Dokumentation über den „Bezirk Mellrichstadt" eine Dorfordnung aus der Zeit des Fürstbischofs Julius Echter zitiert, die dem Bildstock eine Rechtsfunktion zuwies: „ Wann ein Fremder im Gehültz Holz kauft, oder sonsten darinnen holt, derselbe solle zuvor und ehe er anheims fehret, mit solcher Fuhr Holtz um den heyligen Stock vorm Oebernthor fahren: von wem aber solches unterlaßen wird, der solle um 1 fl. verfallen sein."<3) Und 1999 veröffentlicht Reinhold Albert seine These zum in Oberstreu häufig gewählten Namen „Franzosenbildstock": Im Zusammenhang mit den napoleonischen Befreiungskriegen hätten marodierende französische Truppen auch das Gebiet um Neustadt an der Saale besetzt, wobei es zur Ermordung des Neustädter Arztes Ignaz Reder gekommen sei. <4) Von Wissenschaftlern wie Heimatpflegern wird der Bildstock Oberstreu in den letzten Jahrzehnten also immer wieder erwähnt - der wahre Grund seiner Setzung und das Herkommen seiner Einzelteile aus fast 500 Jahre sind jedoch nie schlüssig aufgeklärt worden. Seit 2007 ergibt sich hierzu wieder ein neuer Aspekt. Herbert Streit berichtet in seiner Chronik „Oberstreu. Ein Dorf in Franken" von einer Untersuchung des Denkmals durch einen ausgebildeten Steinbildhauer. ( 5 ) Danach sind Knotensäule und auf die Kapitelle der vier Säulen gesetztes Bildstockgehäuse ein Monolith. Streit nimmt an, dass der Steinmetz im Auftrag des Stifters 1448 noch einmal bewusst die alte, aus romanischer Zeit wohlbekannte Form der Knotensäule gewählt hat und Schaft und aufgesetztes Gehäuse als Einheit schuf. Diese Konstruktion habe wahrscheinlich aus gleicher Zeit einen Deckel getragen,

Bitte um Mithilfe

  • 1. Wer kennt weitere Knotensäulen als Steinmetzarbeit, entweder in der romanischen Kirchen- und Schlossarchitektur oder in Zusammenhang mit Freimaurer-Kultur der letzten 300 Jahre?
  • 2. Wer hat weitere Informationen über die Knotensäule im adligen Friedhof von Louisenlund?
  • 3. Was bedeutet der Knoten in Kulturgeschichte und Volksglauben, was bedeutet er den Freimaurern?

Siehe auch: